Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): stuhlen

stuhlen

, v.

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I (eine Sitzung, ein Gericht) abhalten
  • ist uber solichen erschrockenlichen hanndel, desz glichen wenig gehoͤrt, im richthuse underem hymel gestuͤlt und erkant worden
    1532 BaselChr. VI 337
  • ob ein sollicher taͤter entrünne, über den soll im hof gestült und als umb ein mord nach recht gericht werden
    1539 BaselRQ. I 1 S. 342
  • wann ... man zů grossen räthen uf dem rathhauß stůlet, so gibt man ... stüblinschreiber ... und bittel ainen quart wein
    um 1560 ÜberlingenStR. 541
II eine Alpe (I) stuhlen den Futterertrag einer Alm ermitteln und festsetzen, wie viel Vieh dort gesömmert (I) werden kann
  • daß wir [Almgenossen] die alp gestullet hant
    1574 UnterwaldenRQ. 218
  • fahls die kirchgenossen vermeinen wurden, daß die teilsame ire alpen nit genuegsamb gestüelet oder besetzt hette, soll jede partey zween mann, die der alp kunde haben, ernambsen ... welche dann die billigkeit erkhennen werden
    1685 SchweizId. XI 332
  • er wolle die alp auf 6 jahr lang stuolen auf 430 kuhschwere, das jahr aber, weil so viel vieh in der irthi sich befindet, auf 480 und der ueberrest hineinluoderen
    1796 UnterwaldenRQ. 183
III (einen Deich) hinsichtlich der Deichslast unter den deichpflichtigen Anwohnern aufteilen; die Deichlast zuteilen
  • dat wi ghegheven hebben dien van Wieringherland roede ende mate hoir land ende horen dyc te meten, ende die te stoelen op hoir land
    1335 Mieris II 573
  • acht mannen uyt de geheele meent, die tlant meten zullen ende den dijck stoelen by heuren eede
    1414 WestfriesStR. I 87
  • [dat] onse gesworen heemraders ... alle dyken gelegen in den banne van D. stolen, uytgeven en deelen sullen
    1423 UtrechtPlB. II 2
  • stoelboeck gemaeckt van de Twischker kerck wech begint vant twest eijndt off tot het oest eijndt toe huys an huys gestoelt bij J.J. schout
    1580 deGoede,Swannotsrecht 443
  • alle landen die dyckbaar waren ... gescroyt, gedeelt en gestoelt werden
    1596 MnlWB. XI 474
IV (unter Abnahme eines Ordensgelübdes) in eine Pfründe einsetzen
  • gestuͤlte thum- vnd chorfrowen, die vnter bewaͤrter gehorsamin nit sind
    um 1430 RottweilHGO.(Irtenkauf) XI 2, 1
  • die frowen zu s.S. sollent ... des gotsdiensts mit singen und lesen vollebringen ... als die des alles gesworn habent ... als man sie stulet 
    1436 S. Klapp, Äbtissinnenamt in unterelsässischen Frauenstiften (Berlin 2012) 420
  • die so gestult zuwerden begert, [soll] kniendt vor dem tisch ire hand zusamen uff das buch der statuten in der eptissen hand legen
    1540 S. Klapp, Äbtissinnenamt in unterelsässischen Frauenstiften (Berlin 2012)
  • frauen-stifft M. für adeliche damen, darunter diejenigen, so noch nicht gestuͤhlet sind, heraus heurahten doͤrfen
    1741 Frisch II 351
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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