Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Stuhlgeld

Stuhlgeld

, n.

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I Abgabe an den (geistlichen) Gerichtsherren
  • von deß kirchsatz ... git man ... dem propst stulegelt 
    1515 HeilbronnUB. III 411
  • sal der zehender geben dem sendherren funfzehn thornes sendgeld und funf wyspfennig stulgeld im afftersend
    1521 Mainz/Koeniger,SendQ. 133
  • dem bischof ... ain erbere prouision geben, daruon soll er stůlgelt und andere bischofliche recht außrichten
    1531 KaisheimChr. 60
  • ein iglicher volbruder oder halber bruder soll alle jahr auff pfingsten vor jede person 1/2 groschen stuelgelt geben, fur seiner frawen 1/2 gr.
    1620 StettinTräger 341
II eine Abgabe der Mitglieder einer Zunft oder Bruderschaft; jährlich oder beim Eintritt zu zahlen
  • von den knapen der wullenweber ... umbe das stulgeldt 
    1419 HanseRez. VII 22
  • mit dem järlichen in die zunftladen gefallenden stuolgelt heftig beschwärt
    1603 WürtLTA.2 II 357
  • das hochgespannen lehr-, schau-, stupf- und järlich stulgelt 
    1608 WürtLTA.2 III 42
  • wann ein meister das handwerck nicht mehr treiben wolte, solle er das leg- und stuhlgeld geben, biß er das handwerck auffgesagt und seine stuͤhl abgeschlagen
    1720 Reyscher,Ges. XIII 1201
III Gebühr für die Nutzung eines Kirchenstuhls 
vgl. Stuhl (VI)
  • desglichen ouch geschehen sol umb den christhaber, stuelgelt, banschatz und seelgeret
    1525 Franz,BauernkrAkt. 274
  • soll kein geistlicher das stuhlgeld einnehmen, sondern der gotteshausvorsteher, welcher es verrechnen und dafuͤr stehen muss
    1746 CCBrandenbCulmb. I 390
  • kirchenstuͤhle sind niemals von der kirche, außer wenn dafuͤr ein jaͤhrliches stift- oder stuhlgeld gereicht wird, sondern von der gemeinde zu unterhalten
    1786 RepStaatsVerwBaiern III 109
  • einkuͤnfte der kirche ... klingelbeutel- und stuhlgeld 
    1801 RepRecht IX 150
unter Ausschluss der Schreibform(en):