Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Taferner

Taferner

, m., Täfner, m., Taverner, m., Taberner, m.

glossiert caupo AhdGlWB. 623

I Inhaber, Betreiber einer Taferne (I); Gastwirt
  • aber P. ein hof giltet ii schaf rokk. ... aber daselb ein taberner 1/2 pfunt
    um 1280 MBoica 36, 1 S. 521
  • vnd sint diz die geziuge ... P. von Entringen, B. der teuerner 
    1296 Holzgerlingen/CorpAltdtOrUrk. III 441
  • der dedinge ist gezivch ... O. der rihter, S. der deferner 
    1296 CorpAltdtOrUrk. III 447
  • waer ouch ob die tæfener nit selb buͤchin und daz brot koͮftin, so sulent si ez koͮffen ze U.
    1351 UlmUB. II 1 S. 361
  • die taberner solten ... all rumorer vnd häderer, oder die gefächt anfahen, anzaigen
    1391 BeitrSteirG. 13 (1876) 104
  • der taverner stôzet ûz einen reif zuo einem zeichen, wenne er wîn verkoufen wil
    14. Jh. Mystiker II 451
  • [Übschr.:] von taffernern und leythewsern
    um 1400 LiegnitzStRb. 82
  • de taverner ... schal gheven kempede mate buten dem huͤs by 5 sol
    1428 HildeshUB. IV 47
  • das der schiffman, taberner vnd stallmeister betzale, das im schiff, schenckstat oder stall gestolen ist worden
    1436 (ed. 1516) Klagsp.(Brant) 32v
  • hebben gedan unde vorkofft S. ... ore tafferne ... unde wenne S. ... edder syne erven dar eynen tafferner insetten willen, de one beyr tappen schal, dat schullen se den mennen to D. denne witlik doyn laten
    1460 Hänselmann,MndBeisp. 34
  • ein schifherr oder taferner, der ofne gastung hat, oder ein stalmaister, ist vmb den betrug oder diebstal, der im schiff, tafern, oder stall beschehen, vß halbem malefitz verbunden: so er anders selb nit mißhandelt, sonder dasselb allain durch seinen diener waͤr begangen
    1536 Fuchsperger,Inst. 78r
  • das der taverner soll ... haben die rechten stattmaß
    16. Jh. Steiermark/ÖW. VI 266
  • die taferner auf den gewondlichen tafern, die migen alle pfenwerth auf dem lant woll kauffen, doch nit mer, dann zu teglichem gebrauch und notturft der tafern betürften seint ... si migen auch ... wol pfenwert nemben ... doch in dem allem geverlich kainen fürkauf brauchen
    16. Jh. Tirol/ÖW. XVII 26
II Besucher, Gast einer Taferne (I); Zecher
  • schallen und geuden sint mir swære: man seit des phlegen tavernære 
    1216 Thomasin V. 298
  • wan auch den veyntlich vorwartenden gezymbt zu töten, ob aber einer den geschehen gewalt abtreybt, so wirt eher verwent, das aus wrsach einer sich zu beschutzen gethan habe, den aus wrsach zu rechen, als offenbar ist in den tabernern (oder trinkern)
    um 1500 Summa legum 614
III Inhaber eines Verkaufsstands, Krämer
  • auf welche kirchtäg ... cramer oder taferner khumen, sein schuldig, von yeder cram oder tafern ain schwarczen petäckhen standtgelt zubezallen
    1574 MittKrain 4 (1891) 35
IV Inhaber einer Salzsiedehütte
  • off eyn bur eyn taberner wolde wesen dey en sal nicht mer dan twe salthuse beseyden
    um 1350 Seibertz,UB. II 421
unter Ausschluss der Schreibform(en):