Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Taglohn

Taglohn

, m., n.

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auch Tage(s)-, Tagen- 
Entlohnung für einen Arbeitstag; tageweise berechneter Arbeitslohn; ua. als Bezahlung der Taglöhner, im Handwerk iU. zum Akkordlohn (Stückwerk I); meton.: die entsprechende Geldsumme
  • gizunfti gitanera mit then uurhton fon tagelone santa sie in sinan uuingart
    um 830 Tatian 109, 1
  • ir kint und ir frouwen, ... ir sult ê ... umbe daz tagelôn arbeiten, ê daz ir iuch ... in den êwigen tôt gebet umb ein wênic guotes
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 333
  • waz ein man anderes lonis schuldic ist, iz si tagelon oder waz iz si ..., daz mac nimant me behalden uf den heiligen zu rechte
    um 1300 FreibergStR. 49 § 4
  • alle die, die das ertrich mit der hant búwent, es sigen wingarlúte, mayer, scherer, gartener, akkerlúte, klaiber, ziegeler und havener ... si wúrken umbe den tagenloͦn oder niht, haͧnt ouch ain zunft
    1331 EßlingenUB. I 302
  • gibet den luden dageloyn, ee en der keyser czhinfeldig mache
    um 1350 KlKaiserr.(Hs. Corvey) II 31
  • vernam der rait, dat ... des dageloins eins deils up der rentkameren gehoilt wart
    1360/96 KölnChr. I 289
  • dat ienich knecht ... dachlon vordenen konde, deme scholdeme also vele gheuen, alse de mesterlude seghenden, dat hee vordenen konde
    1365 LübUB. III 547
  • so schal men gheven eneme murmesters ... to dachlone 7 art., ene maltiit unde 2 denar. to vordrinkende
    1376 Stieda-Mettig 422
  • merct u selven alle daghe ... ofte ghi uwen dagheloen verdienet
    14. Jh. MnlWB. II 13
  • von eyme sweiff holz zu hauwen vurrechtes 6 ß., als gewonlich ist zu hauwen, ind wer sunderlich gehauwen wil han, der sal geben zu dageloin dem manne 18 d.
    1416 Bär,Koblenz 231
  • ledig gesinde, das do leith uff tageloen, sal geben eyn scot neuwes geldes
    1419 HanseRez. VII 59
  • kainem, der umb den taglon wuͥrkt, die tagdienster haissent, kainen win
    um 1420 RavensburgStR. 222
  • die soellen das besseren, die das antrefft, mit einen dagloin 
    1443 Lamprecht,WL. III 268
  • H.S. ... hab in [knecht] seinem bruder ... gelichen umb das taglon 
    1450 Tirol/ÖW. XVII 135
  • [ein meister soll das machen] seye in gedinge oder in taglon 
    1459 Wissell,Steinmetz 89
  • swartze hultzen püchsen ... dorein man legt soliche halbe oder gantze taglon, auch stundgelt, die die arbeitter ... versaumpt haben
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 68
  • aber stein zu hoyen ... sol man tun mit den gedingten werkluͤten, die iren steten lon habent ... und keinem tagelone 
    1485 Rothenbücher,Werkv. 16
  • das ain yegklich zymermann und murer ... ze R. ... mengklichem umb taglon wol werken mügend, das sy die zunfft darumb nit straffen sol
    um 1500 RottweilStR. Art. 140
  • welcke [knechte] by dagelohn arbeiden ..., düsse schölen sick geven by enen meister so langhe, dat men se guth kennt vor ehre arbeit
    1514 HambZftRolle 242
  • soll für lidlon gehalten werden gesindlon, ... ammenlon, brustlon, taglon 
    1515? BaselRQ. I 1 S. 251 (nr. 232, 21)
  • we umb dach-loen arbeidet, den sall men betaelen, wanner he dat verdeent hefft
    um 1518 OstfriesLR.(Wicht) 602
  • so eyner diesser zeit [Oktober bis Februar] eyner frawen im feld zu arbeiten bedurft, der soll ir furrechts eyn albus, und so er ir essen gibt, 4 pfg. vor iren taglon geben
    1523 Heß,Frauenberufe 47
  • hanndtwercher, so nach dem taglon arbaiten, ... [sollen] abents vmb sechs vr von der arbeit geen
    1524 SalzbStPolO. 241
  • [man mag] hindersaͤssen vnd leibeygenleutten, tagloͤnern pietten ze fronen als ze dienen vm den taglon so offt es nott thutt
    1558 Reyscher,Stat. 350
  • keine hoffarbeit ... soll auf die bürger gesetzt werden, ausgenommen was hausleute sein, kein handwerk nicht kennen und sonst ums tagelohn arbeiten
    1561 Wuttke,Städteb. 102
  • nachdem die knecht und mägt liederlich und one ursach ... auß iren diensten gehen, denselbigen knecht oder magt soll fürthin kein burger oder burgerin ... zum taglohn in jarßfrist nit mehr annehmen
    1566 Eppingen 822
  • [gesellen hebben] in gedachtem verendeljahrs einen frien mondag, maken se mehr mandage, so mennig daglohn schall ehnen afgeschlagen warden
    1573 HambHandw. 567
  • wer alßdann ainem arbaiter mehr, dann das gesetzt taglohn ist, gäbe, soll ... dem bergmaister zue straff 72 ₰ verfallen sein
    um 1580 NÖsterr./ÖW. XI 201
  • daß etliche sind, so nicht mit dem taglohn, sondern mit stückwerckern arbeiten
    1593/94 TrierWQ. 202
  • ein jeder neuer träger hat dem beamten statt sogenannten kleinen handlohns vier kreuzer vom gulden, dem gericht aber ein taglohn mit ein gulden dreisig kreuzer, wenn eine taxation vorgenommen werden muß, zu bezahlen
    1601/1788 WürtLändlRQ. II 543
  • der junge [muss] in seiner lehrzeit ... dem maister einschmitten zwainzig sengs oder meßer zum taglohn 
    1604 Fischer,Sensen 203
  • einem maurer ..., der ein meister ist, soll zum tagelohn gegeben werden ... 8 ß sundisch
    1611 StolpStat. 251
  • sol niemand weder den handwaͤrckslüthen noch tagweren ihre lid- vnd tagloͤhn vber ein halb jar vß ... hinderhalten
    1616 WaadtStat. 250
  • doch mögen die taglöhn höher geschätzt werden nach dem staat, ansehen vnd qualitet der personen
    1. Hälfte 17. Jh. FreiburgÜMun. I Art. 70
  • daß sich beruͤhrtes gesind ... allein auffs taglohn oder schaͤdlichen muͤssiggang ... lege vnd begebe
    1687 FinsterwalderObs. II 313
  • wann ein handwercksmann umb taglohn arbeitet, sol er die zeit nicht mit faullentzen [zubringen]
    1693 BremPolO. 60
  • so ein gereiseter gesell alhir zu arbeiten belieben wird, der soll beim ersten quartal ... für seinen namen einzuschreiben ein tagelohn erlegen, wie auch dem schreiber des handwerks 4 ß
    1702 Kolz,LütjenbHandw. 130
  • solche quinquenelle ... werden nicht leicht concediret in den tag- und lied-lohnen schlechter handwercker, die durch taͤgliche arbeit, muͤhe und schweiß die ihrigen ernehren muͤssen
    1705 KlugeBeamte I2 102
  • tage-lohn: ... 34 gr. dem polier, 30 gr. dem gesellen
    1753 NCCPruss. I 989
  • [herbergsleute haben nur] die nahrung von ihrem taglohn oder handwerk mit zwey schilling pfenning zu versteuren
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 376
  • der hohe taglohn, den die schiffbauereyen und die tauschlaͤger geben
    1782 HistBeitrPreuß. II 351
  • einem zeugen, der von dem taglohne lebt, ist, statt ihm die kost zu reichen, der gewoͤhnliche tagslohn zu ersetzen, falls er durch seine anwesenheit bei dem kriminalgerichte den tag seiner arbeit verlieren muß
    1788 HdbchÖstGes. XVI 1148f.
  • er [heuerling] die landmiethe dem miethsherrn nicht in baarem gelde, sondern durch tagelohn bezahlt
    1801 WestfNatKal. 2 (1801) 151
  • [vermoͤgens-steuer zum tuͤrkenkriege] handarbeiter, die jaͤhrlich um wochen- oder tagelohn arbeiten ... zu solchen gelde, daß es sich mit dem gesinde ... vergleichet
    1811 v.Erffa,Steuern 9
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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