Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Tagmahd

Tagmahd

, f., n., Demat, n.

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auch Deimt uä., formenreich
ein Land- bzw. Flächenmaß, insb. für Wiesen und Marschland; eigentlich die Wiesenfläche, die von einem Mann an einem Tag abgemäht werden kann; auch: Wiese, Landstück (dieser Größe)
bdv.: Tagwerk (IV)
vgl. Gras (IV)
  • von dagmathon Boio en malt rockon
    11. Jh. CTradWestf. I 28 [uö.]
  • zu demselben huß vnd hoff gehört ein iuch reben vnd ein fiertel iuch vnd dritthalb dagen matten 
    1138 (Hs. 15./16. Jh.) FreibDiözArch.2 5 (1904) 328
  • decimam sitam dagmathe in parrochia W.
    1283 ZNdSachs. 1856, 1 S. 106
  • H. der hat ein wise von drien tagmat 
    1288 UrbMeinh. 139
  • skel ma vtia tha fletiewa, sa winne ma se inna tha londe, ther se on vndhent send ...; ne wint ma se nawet, sa suere hi tuene ethar fore thet deimth, thet hit nawet awinna ne muge [soll man den Brautschatz herausgeben, so erhalte man (die Witwe) ihn in dem Stück Land zurück, in welchem er empfangen worden ist ..; erhält man ihn dort nicht, so schwöre er (der Erbe) zwei Eide für jedes Diemath, dass er es nicht erlangen kann] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 70
  • unser lehen ... das hat an ackern ... bei sechs jochen und an wismad 24 tagmad 
    1439 Aibling/Rockinger
  • so hat ain dorfmaister ... von zwain tagmaden [wisen] ain kreutzer
    1462 Tirol/ÖW. V 59
  • in E. venne twe del van 1 dachmat; item 1 deymet bii 10 dachmet boven deme Evendiike
    1463 OstfriesUB. I 709
  • vyfftyen grase lands unde een deemet landes
    1488 OstfriesUB. II 287
  • twe demdt meedlandes
    1492 OstfriesUB. II 351
  • aufm aussern G. seind sechzig alter tagmadt, werden aber diser zeit für vierzig grosser tagmadt gerechnet
    1513 Tirol/ÖW. V 768
  • maicken die 3 deymden 2 mergen lants
    1514 InfHollant 203
  • [man] sall ... de dycke aversehen und meten, wo voele voete dyckes up ein demet edder graß vallen wolden, so idt moͤgelick in oirer marcke also de dycke up oir land tho wiesen
    um 1518 OstfriesLR.(Wicht) 876
  • do meten se einem isliken vp sine dykstede alse 22 vote dykes up jewelick deymet landes sunder mondewarck
    Mitte 16. Jh. StaatsbMag. IX 710
  • dat se ... vns ... van jderem demet landes tho beharlikem landtgelde entrichten vnde betalen schoͤlen
    EiderstLR. 1572 S iiijv
  • alle acker und demede, de twischen twen schloten beschlaten, scholen ihn wegen und stegen tho maken ... glick schuldich sin
    1572 NordstrandLR.(nd.) III 3
  • wir setzen ... daß die jennigen, die einhundert demat lands vnd daruͤber zusamen bringen, oder die, so an guͤtern so reich sein, als hundert demat mochten werd sein, daß dieselbigen fuͤnff vnd zwaͤntzig par volcks vnd nicht mehr zur koste sollen bitten lassen
    1591 EiderstPolO. II 14 § 1
  • ein demtt edder daimath wert so viel geholden alß ein meyer mit der sense effte lehe in einem dage graß van der wortell loß macken kan edder affhouwen
    um 1598 QSchleswHolst. V 85
  • der pastor [hat] noch 4 demat land ... von der kirche zu gebrauchen, wofür er statt der jährlichen häuer kirchenbrot und wein verschaffen muß
    1611 ZSchleswHolst. 38 (1908) 284
  • nach verflossenen solchen freiheitsjahren aber soll von jedem demat genießbar land ... einen halben reichstaler [gegeben werden]
    1705 HimmelErde 19 (1907) 117
  • einer verkaufft dem andern im schlumpe ... 10 demath landes, ... nach 3. jahren laͤst der verkaͤuffer das land messen, da findet sich, daß es 11 demath seyn; diesen 1 demath kan er dem andern nicht wieder abgewinnen
    1717 Blüting,Gl. I 162f.
  • welche nicht über ein demath marschland haben, ... sollen nur 4 schaafe des jahrs durch halten
    1734 SchleswDorfO. 865
  • der ertrag [schatzungen] ... ist regulirt vom dimt à 400 ruthen
    1744 ActaBoruss.BehO. VI 2 S. 766
  • demath ... wird ... zu dem ordentlichen landmaaß gerechnet, und ist insonderheit bey denen steuer-revisionen und landes-anlagen in acht zu nehmen
    1748 Struve,Erkl. 115
  • demat oder diemat, ein feldmaaß in einigen niedersaͤchsischen gegenden und den marschlaͤndern, so am haͤufigsten von wiesen gebraͤuchlich ist. im Hollsteinischen haͤlt es, und zwar im Eyderstaͤdtischen, 216 quadratruthen, die ruthe zu 8 ellen gerechnet; im amte Tundern aber 180 quadratruthen, die ruthe zu 9 ellen. in Ostfriesland bestehet es aus 450 ruthen, Emder maaß, oder aus 400 rheinlaͤndischen quadratruthen
    1776 Krünitz,Enzykl. IX 85
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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