Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Testament

Testament

, n.


I letztwillige Verfügung eines Erblassers; idR. an best. Formerfordernisse gebunden
  • so we sin testament maket, de scal it doen in twier ratmanne antworde
    1240 Westphalen,Mon. III 657
  • so war en man maket sin testament vnde benomet sineme wiue bescheiden ghut oder sinen kinderen besit de vruwe mit den kinderen to diende unde to uorderuende ... dat ghut schal bliuen bi den kinderen
    1294 Hach,LübR. 298
  • maket en man en nyge testement ... vnde sin husvrowe en kind drecht, des he nicht en wiste, do he dat testement makede, dat kind scal to liker delinghe gan mit den anderen kinderen
    1294 Hach,LübR. 374
  • so wat claghe vpsteyt van testamente, dat sal de rat richten
    um 1300 RigaStR. 181
  • were dat sake, dat en man sin testament makede vnde dar lichte welk artikel inne were, de mit rechte wedderdeghedinghet wörde, de bleue macht loz
    1341/44 WisbyStR. 162
  • dat yemandtz syn testament, vermechtnisse, gifft oder updracht, alleyne varende have antreffende, van syn selffs vrien willen in dat schryn gelacht ... haben weulde, dem en sall man nyet weigeren
    1385 Ennen,QKöln V 474
  • ich P. ... mache meyn testament, ab ich abginge, adir meyne eliche husfraw P., das wir von frunde vnser beyde vngehindirt bleiben
    1396 KrakauAS. 307
  • [Einkünfte] tot behoef der keercken van T. ... na formen testamens ende ordinantie G.s P.s
    1398 LimbOorkt. 312
  • ok scholden se [büdelheren] vpnemen wat dem rade boͤrede van testamenten edder van dem dridden penninghe van giffte edder van eruetale
    1408 BrschwUB. I 157
  • dit is T.J. testament ende lesta willa
    1472 Richthofen,WB. 1066
  • hefft desulve J. ... dytsulve testament schicket unde maket in der alderbesten schyckynghe des rechtes wijse
    1483 OstfriesUB. II 197
  • dat kijndt zijnde in zijns vaders plicht, en mach geen testament maken dan van zijnen gewonnen goeden in der wapenen oft andere zijne industrien, geheeten
    1496 CoutBrab. II 2 S. 74
  • allen gleubigen selen zu hulf und zu troist ein ewig testament, selgerede und spende gesatzt
    1497 MarburgRQ. I 218
  • dat ick myt guden fryhen willenn ... hebbe ghefunderet ghestifftet unnd gemaket in testamentes wiesze ... eyne lovelike ewige memorien und spende
    1500 QuedlinbUB. II 72
  • so auch ein frembder erbe ... im testament zu erben gesatzt wirt, ... [sol] der selbe erbe für schultes vnd schoͤffen kommen solch testament anzeigen vnd vmb beseßs der selben gütere zugeben bitten
    FrankfRef. 1509 fol. 20r
  • alls erbschafften yezuzeyten ainem anfallen aus khrafft ains testamennts, geschaͤffts oder letsten willenns, wo dann yemanndt soͤllichen erbfall erfordern vnnd beweysen wil, so gepuͤrt sich ... das der, durch den das erbguet verlassen ist, ain testamennt ... vor seinem sterben hab aufgericht ... vnd das derselb testator dene, so den erbfal erfordert, in soͤllichem testamennt ... zu ainem erben ... gesetzt hab
    1520 BairGO. 52r
  • testament vnd ordnungen moͤgen den kinden ir erbsgerechtigkeit nit mindern
    1520 FreiburgStR. III 3, 4
  • welche personen in testamenten nit moegen kundschafft geben ... weder weiber, nach minderieriege eigenlüt, schellige stummen, dauben, vnd denen mit iren gůtren zů handlen verbotten ist
    1521 Murner,KaisStatR. V iiiv
  • ains blinden testamendt hatt nit krafft, es seien dann alle die zierlikait, so on recht dartzů gehoͤrig volkumenlich darin gbraucht
    1544 Perneder,Inst. 56v
  • so auch einiche person van jemandt anders bedrangt wurde, sein testament vnd letsten willen vnbillicher weiß vnd anders dan jme geliebt ... vffzurichten, so soll dasselbig krafftloß vnd van vnwerde sein
    JülichRef. 1555 S. 71
  • der eyngesetzt erb kan als in seiner eignen sachen in testammenten kein zeug seyn
    PfalzLR. 1582 III 10
  • ein jede person, so jhres eygenen gewalts, niemandts vormundtschafft noch curatel vnderworffen, sich jres freyen rechtens gebrauchendt, auch guter vernunfft vnnd also geschaffen, daß sie mit verstendigen lautern worten ... jhres gemuͤths meynung vnnd willen ... zubezeugen weiß, kan testament, codicil vnd ordnung jres letzten willens machen
    1599 LothrLbr. XI 1
  • wann in einem testament ein oder mehr articul ungültig sind, ob dann das gantz testament krafftloß syn soͤlle
    1615 BernStR. VII 2 S. 788
  • ein testament ist ... eine eroͤffnung und an tag gebung deß menschen letzten willens
    1627 BöhmLO. O 1
  • damit nun die testamente vollstaͤndig, kraͤftig und rechtmaͤßig seyn moͤgen
    1650 EstRitterLR. 281
  • daß diejenigen provinzen und staͤdte, welche dergleichen in den kaiserrechten erforderte solemnitaͤten bei aufrichtung der testamente, vermoͤge ihres erlangten land- und stadtrechtes, zu observiren nicht gehalten
    1663 SystSammlSchleswH. II 2 S. 670
  • einem jeden ... stehen [frey] ein testament oder letzten willen anzuordnen; also stehe es auch in desselben freyem willen, solch testament bis zu seinem letzten athem zu mehren, zu minderen oder auch ... zu vernichtigen
    1713 TrierLR. II § 1
  • es giebet auch einige arten der letzten willen, welche mit weniger weitlaͤufftigkeit und solennitæten als andere testamenter aufgerichtet werden koͤnnen, als da sind die verordnungen ... zur zeit der pest
    1738 HohenloheLR. IV 3 § 1
  • die kriges-gefangenen koͤnnen nicht testiren, wenn sie keine siben teutsche zeugen rufen koͤnnen. denn weiln sie nicht in der schlacht, auch nicht im lager sind, koͤnnen sie nicht soldatische testamente machen
    1758 Estor,RGel. II 36
  • jede einseitige willenserklärung, wodurch jemand zum erben einer verlassenschaft berufen wird, heißt ein testament 
    1794 PreußALR. I 12 § 3
  • wer schriftlich, und ohne zeugen testiren will, der muß das testament oder codicill eigenhaͤndig schreiben, und eigenhaͤndig mit seinem nahmen unterfertigen
    1811 ÖstABGB. § 578
II Teil der Bibel: Altes/Neues Testament 
  • es ist löblich, das man gegen toden und lebendigen die liebe zu uben, ... man hat auch dieses fleisses vil exempel im alten und neuen testament 
    1525 Preußen/Sehling,EvKO. IV 35
  • hand geraten die von L. das heilig ewangeli, alt und nüw destement, und bi dem gotzwort zu bliben, und weder darzu noch darvon thun
    1527 M.v. Stürler, Urk. d. Bern. Kirchenreform I (Bern 1862) 449
  • nu begreift aber Gotts wort bey uns christen namhaftig das alte und neue testament ... und alles, was in diesen beiden testamenten beschrieben und begriffen ist, sol und mus fur die gewisse warheit ... gehalten sein
    1542 Göttingen/Sehling,EvKO. VI 2 S. 716
  • sacramenta heissen eusserliche sichtliche zeichen ... die ausdruͤcklichen befehl Gottes im newen testament haben
    1569 BrschwLO. I 52
  • in dem alten testamendt ware von Gott den juden verbotten, das schweine fleisch zuessen, weil es fir ohnrein gehalten worden
    1710 AbrahSCl.,Werke III 177
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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