Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Tobsüchtige

Tobsüchtige

, m.

geisteskranke Person
  • ein tobsuchtiger mag nit gescheft machen, wan er mangelt des gesunden gemuets vnd der vernunft
    um 1500 Summa legum 322
  • den unsinnigen, thoren, stumben und ... den guet verschwendern, so den tobsüchtigen zuegeleicht, denselben sollen sorger und trager von der oberigkhait gegeben werden, damit ir guet ... nicht mit schanden und schaden auch verderben mißbraucht werde
    1528 ZeigerLRb. 436
  • der wayß vnder siben iaren, vnd weliche das ainliffthalb jar noch nicht erraicht, haben nit vill vnderschaide von ainem tobsichtigen: angesehen, das die waisen bemelts alters noch kainen verstande haben
    1536 Fuchsperger,Inst. 64r
  • moͤgen die vnsinnigen oder tobsichtigen nit testiern dan sy vernünfftiger beschaidenhait vnd verstands mangeln
    1544 Perneder,Inst. 56r
  • doch ist das testament, so ein tobsuͤchtiger, eh er seiner sinne beraubt worden, auffgericht hat, bestendig, dan das folgend toben vnd wuͤten, pflegt keine zuvor verrichte geschefft oder handlungen auffzuheben
    1597 Hertzog,NotarUnterr. 16
  • doch im fahl solche unbesinnte, tobsüchtige und albere etwann beweißliche dilucida intervalla hätten und ihr unbesinte weiß so lang und viel nachließ, daß sie ... zum testiren nicht ohnfähig sind, und in einer solchen zeit ... letste willen rechtmäßiglich aufrichten wurden ... sollen selbige ... bestand haben
    1719 BaselRQ. I 2 S. 869
  • tobsuͤchtige werden oft durch sehr starke gaben [mohnsafts] nicht eingeschlaͤfert
    1803 Krünitz,Enzykl. 92 S. 668
unter Ausschluss der Schreibform(en):