Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Tod
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, m.
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I 1
Lebensende, Lebensbeendigung als Strafe (I); Todesstrafe, Hinrichtung; meton.: das Recht zur Verhängung der Todesstrafe
- úmbe míchela mínna, dîa íh temo senatui skéinda, pín ih ze tôde uerscálten únde ze geurônedo mînes kûotesum 1000 Notker I 34Faksimile - in Google Books
- diu sünde wær ungewonlich / die er begangen hæte / daz man im den tôt tæte / den nie dehein man mêre erliteum 1233? Stricker,Karl V. 12118
- ist des gůtes als vil, daz ez todes wert ist: ist er raup, man sol also toten enthaupten, vnd ist esz deuphait, man sol in also toten henchenum 1275 DspLR. Art. 89c
- [Got selbe sprach:] der sinen kneht oder siner dirnen sleht mit rvͦten vnd sterbent si im vnder den handen, der ist des todes schvldic, lebent aber si dar nach einen tac oder zwene oder me, so ist er des todes niht schvldicum 1275 Schwsp.(Langform Z) LR. Art. (L.) 201a
- das khain richter hintz in umb chainerlay sach nicht richten sol dann umb die drei sach, die ze dem tod gend1330 MünchenStR.(Dirr) 136Faksimile (ca. 35 KB)
- als H. und C. ... zusprache gehat habin zu dem cloystir ... um gerichte und toyt, der obir yren vatir ... gegangin hat in gehegitir bank des gerichtis1388 NeuzelleUB. 53
- töd, die mit den wercken geschechen von gerichtz wegen1390 (Hs.) BerthRechtssumme 110
- so sey ein tod wyder den andern, ob es tot slag ist, ist es aber ein ander taͤt, so slach man jm ab die hant2. Hälfte 14. Jh. RegensbFriedg. 69Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so schol man yn nicht hengen, sunder eynen groszernn todt, alz nemlich, das man yn schol rat prechenn1403/39 OfenStR.(Mollay) Art. 269
- ab yn deme obgenanten dorffe ymand den tot vorworchte, den sulde man antworten gein Donyn1412 DresdUB. 128Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- haben wir ain pranger ... mit aller gerechtigkait, alain den tod ausgenomen1412 NÖsterr./ÖW. VII 378Faksimile (ca. 44 KB)
- solt man ... ir iglichem sin reht thůn. doch moht man wol ... ir einen, ob der cleger auch wolte, einen lichtern und ringern tod zůschoppffen1426 Mergentheim 155Faksimile (ca. 64 KB)
- daz chain panrichter da nicht ze schaffen hat, denn umb dreierlei sach, daz den tad perürt, daz ist manslacht, diephait und nätnüst1431 NÖsterr./ÖW. VII 555Faksimile (ca. 41 KB)
- was die frawe, die czû dem tôde vororteilt ist, an gelde unde an gûte dem knechte ... bescheiden hâd, daz ist mahtelôsz1. Hälfte 15. Jh. Magdeburg/LSchrP. 233Faksimile (ca. 255 KB)
- sachen, so das blut berürent, das ist, so einer oder eine den tod verschult hat1468 Zürich/GrW. I 38Faksimile (ca. 223 KB)
- [wenn] de rychter den hantdaden tom dode dorch ordel des rychtes lete vorordelen15. Jh. Stadthagen 74
- ist besser, den schuldigen ledig zulassen, dann den vnschuldigen zum tode zuuerdampnenBambHGO.(1507) Art. 13Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- wo der richter bey dem befragten findet, das er des todes wirdig, ... vnd doch der richter nicht gewis ist, ... lest er den befragten auff einen schein zu dem tode verurteilen ... vnd fragt jn, dieweil er sterben muͤsse, er woͤlle die rechte warheit sagen1541 König,Proz. 24vf.Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- beklagte wollen offt vil lieber eynes vnbillichen todes sterben, denn die grausamheyt der peine in peinlicher frage erleiden1565 Damhouder,Praxis 75rVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- eyn nachrichter mißhandelt nicht, wann er aus beuehl der oberkeyte eynen vbelthaͤter vom leben zum tode richtet1565 Damhouder,Praxis 264vVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- hirup hefft gefangner das swert begert vnd sick getröstet, dat solcks ein ehrlick thodt, denn woll riddern vnd grauen mit dem swerde gedödet wörden1570 BeitrRostock 6 (1912) 72
- die gefangenen, denen das leben abgesprochen wird ... an die gerichtstatt beim tode zubegleiten, ist freilich auch ein gut werk, aber gar eine schwere arbeit1575 Preußen/Sehling,EvKO. IV 242Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- vätter und mütter, pfleger, vormünder, welche die verführer ihrer kinder oder untergebenen sind, sollen ohne gnad mit urthel und recht zum todt erkannt und zum abscheuwenden exempel hingerichtet werden1625 FreibDiözArch. 27 (1899) 324
- der N. solle dieser seiner begangenen missethat halber zu wohlverdienter straff an die gewoͤhnliche richtstatt gefuͤhrt, alldorten mit dem feuer vom leben zum todt hingerichtet ... werdenNÖLGO. 1656(CAustr.) I 48 § 1Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
- [des nachrichters bestallung:] můß aber er einen radbrechen, viertheilen ... oder dergleiche schwäre töd anthůn, so soll sein lohn sein zweifach1666 BernStR. VII 1 S. 528Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- wer iemand durch gifft ... an leib oder leben beschaͤdigt, ist es ein mannsbild, der soll ... mit dem rad zum tode gestrafft werden. thaͤt aber eine solche missethat ein weibsbild, die soll man ertraͤncken oder in andere wege ... vom leben zum tode richten1762 Wiesand 871Faksimile - in Google Books
- nach dem mosaischen rechte soll die knabenschaͤndung mit dem tode bestraft werden1801 RepRecht IX 190Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
I 2
Lebensende als Folge eines Totschlags oder einer sonstigen Gewalttat, aufgrund von Krieg, Unfall oder Fahrlässigkeit; auch: Totschlag; zu Tode schlagen totschlagen
- gif he man to deaþe gefylle, beo he þonne utlah, ⁊ his hente mid hearme ælc þara þe riht wille [wenn er jemanden zu Tode schlägt, dann sei er friedlos, und es fahnde auf ihn mit Gerüfte jeder derer, die Gesetzlichkeit wünschen]1002/08 Liebermann,AgsG. EGu 6, 6
- ist das ieman den andirne dagis ... sleht ... ze dode, ez gat jme an das hovbet1275 Schreiber,UB. I 76Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [Got selbe sprach:] sleht ein man den andern ze tode, man sol in hin wider totenum 1275 Schwsp.(Langform Z) LR. Art. (L.) 201a
- swer angesprochen wirt vmb ein grozzez dinck, daz vf den tot gezivht1294 MWittelsb. II 50Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- sa hwasa enne mon to dada sleith, sa skillere sex hauedlesna sella to fretha [wer einen andern totschlägt, der soll die sechsfache Hauptlösung als Friedensgeld zahlen]um 1300 RüstringerR. 76
- slecht ainer den andern ze tod, leib und gůt, daz varntiu hab ist, stet in dez herren hant1346 BairLR.(Schlosser/Schwab) Art. 165
- seczczyt sych ... ymant wedyr daz gerychte, wyrt der wunt adir zcu tode geslagen, zozal der bergryhter myt den schepphen danach eyn gerychte dorobir syczenMitte 14. Jh. FreibergBR. 298Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- der ain ze totslecht auf lawgen vmb sein gût oder durich neyd, daz haisset mordEnde 14. Jh.? SteirLl. Art. 237Faksimile (ca. 165 KB)
- herzog Liupolt von Österrich ... richt den [krieg] allzůmaul: tod gen tod, prand gen prand, schad gen schadAnf. 15. Jh. AugsbChr. I 71Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- hversar thi ene then otheren vtasketh vt sin huse anda thi other vtgunge anda monnick otherem dwe dath ieftha dolch, sa ist enfald and thiu ene bote lic ther other [wenn einer den anderen aus seinem Hause herausfordert und der andere hinausgeht und jeder den anderen tötet oder verwundet, so ist es einfach (zu büßen) und die eine Buße (sei) der anderen gleich]Mitte 15. Jh. EmsigerR. 194
- hat er ... in synem vorscheyde irczalt, daz er keynes slahens halbin ... beschediget were, so ist eyne bewerliche orkunde, daz der ander man des todes unschuldig ist1464 PössneckSchSpr. I 192
- F. vmmb eyne begangen morth, so hy C. ... met eyner pake dorch den halß to dode stack ... is em syn houeth aff gehouwen1480 ZerbstFemb. 30
- he heft vele minschen uppe slypstenen to dode laten slipen vnd vele ander unminschliker boßheitum 1480 DraculaNd. 338
- so in einem vfflauff ... einer ... lyblos wurde vnd hetten vil vff ine geschlagen ... alle ... weren schuldig des tods1498 WormsRef. VI 2, 19, 10Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- schluge auch ir eyner den andern tzu tode inn der huttenn, ... ßo mag man im den kopff abeschlahenn uber der huttenn geschwelle2. Hälfte 15. Jh. FreibergBR. 301Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- wer vatter oder mueter vom leben zuem tod bringt oder sonnst mit schedlichen schlegen frävenlich hand daran legt ... [wird] von ains vitzdombhandls wegen ... gestrafft1553 BairFreibf. 223Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- seind dise wunden am mainsten für toͤdlich zuachten, welche an gefaͤhrlichen orten vnnd die gewissen tod auff sich haben, geschlagen worden1565 Damhouder,Praxis 135vVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- ob aber ainer dem andern gahr zu todt schlueg, so soll der dorfrichter den tätter zu gericht nemben und der dorfherrschaft den todt mit 72 ₰ verwandlen1614 NÖsterr./ÖW. VIII 640Faksimile (ca. 50 KB)
- so ein ehegatt deß andern tod, so in dem hauß beschehen, verschweiget, wird vermuhtet, daß er oder sie es selbsten gethan1630 Melonius,Thes. 382
- gradus culpæ: den höchsten grad findet er darinn, wo animus occidendi vorhanden gewest, der tod aber gleichwohl nicht so viel ex vulnere als mala cura oder andern accidenti erfolgt ist1774 CJBavCrimAnm.2 24
- diejenigen ... die durch einen mindern grad der fahrlaͤssigkeit den tod eines kindes veranlaßt haben, werden nach den grundsaͤtzen, die von verschuldeten verbrechen und den todtschlaͤgern besonders gelten, bestraft1803 RepRecht XI 191
- sprechent die hoffjünger, dass sy habint das recht, wer, das si stossig würdend vnnder in selber an den tod, mügent sy dass mit einander verrichten, ee es klegt wirtoJ. Zürich/GrW. I 27Faksimile (ca. 215 KB)
I 3
Lebensende infolge eines Selbstmordes; Selbsttötung
vgl.
Selbsttod
- sve von gerichtes halven sinen lief vorlüset, oder dut he ime selven den dot, sin negeste gedeling nimt sin erve1369 (Hs.) SspLR. II 31 § 1
- wo jme aber yemand den tod selbs thuet aus unsinniger weise oder aus ursachen unleidenlichs schmertzens seiner wissennlicher krannckhait, desselben erben vnd sein verlassen guet sollen darumb von ains vitzdombhanndls wegen nit angezogen noch gestrafft werden1553 BairFreibf. 223Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- dieser [ordensherre] wart ins genfencknus geleget, dorin er ... als ein vorzweiffelter eines boesen todes im thurm gestorbenum 1569 (Hs.) ThornStChr. 131
- ein schencker, der ihme nacher selber als eines lasters schuldig den tod anthut, wird darumb die schenckung, so er bey lebendigem leib thut, nicht widerruffen1630 Melonius,Thes. 333
I 4
natürliches Lebensende, Todesfall als Folge von Krankheit oder Alter; auch allg. in Bezug auf die rechtlichen Folgen des Todes, insb. hinsichtlich Erb- und Familienrecht; mit Tod/von Todes wegen abgehen sterben; am/im Tod auf dem Sterbebett
- svelk man enen anderen liet oder sat ... ienegerhande varende have ...; jene die sie verlegen oder versat hevet, die ne mach dar nene vorderunge up hebben ... stirft aver jene rechtes dodes ..., so tie he sik to sime gude mit rechte jegen den erven1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 60 § 2
- swelich vrowe ane man kusclike levet na ires mannes dothe vnde iren kinderen wol vore ret. de ne mogen ire kindere to nener delinge twingen, de wile se ane man is1227 BrschwStR. § 35
- daz diu frowe witewe belibet unz an ir tot1276 AugsbStR. Art. 73
- ez zol och chain frow ... zivch sin vͤber dehain dinck wan vͤber elichen heirat, notnvnft vnd vͤber daz lest geschæft an dem tod, wan bi den drein dingen spulgent die frowen allermaist ze sein1294 MWittelsb. II 51Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so van yemens doot ghedeel ghevalt al te hant na sine doot, wille hy, so mach hy gan ter herfsteden van den dooden1297 CoutGand I 468Faksimile - in Google Books
- han ich, G., meiner housvrauuen R. dize vorgenante guet gegeben wur dreiszichc marichc ... vnde also nachc meime toede gebent ir meineu chint dreizechc marichc wider, so sol si in dize guet wider geben1305 BrixenUrk. I 94Faksimile - digitalisiert von der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann
- hat der keiser den gesworn die gewalt geben, eyn sollent kiesen an die gerechte zal, ab er eyner von dodes wegen abe get1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) I 10
- gude ende leen ... als die J., unsen neven, anbestorven sijn van hairren twier dait vurscreven1407 BronnGZeist I 142
- wynt een vrouwe nae oers mans doide ein kint nae oirre rechter tiit, dat mach men beschelden1430 KleveÄltStRHs. 41
- wasz si [mann oder frowen] im todt begryffen mögent mit ir handen an zutragen, dasz sollend vnd mögent sie geben, wem sie wollend1435 Zürich/GrW. IV 273Faksimile (ca. 310 KB)
- es soll auch ein iedlicher, fraw oder man, nach toden aufenphachen inerhalb vier wochen. thet er sein nit, ... ist er schuldig ... dem richter ... nach toden 1 ₰1450 NÖsterr./ÖW. IX 154Faksimile (ca. 41 KB)
- ob vnnser ains vor dem anndern mit tod abgieng, dannoch seyn dy ben. herrn dem beleibend im leben ganntze obgeschribne pfrůend schuldig zegeben1455 Indersdorf I 341Faksimile (ca. 283 KB)
- H., sundes lyves, ... up dat ze nicht de schult des dodes betaelde sunder testament1481 OstfriesUB. II 146Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- als der ... graff ... kain leibs lehens erben hat, ... dardurch vnns vnnd dem reich nach seinen tod vnnd abgang dasselb schloss und herrschafft ledig vnnd haimfallen wirdet1501 HoyerUB. I 368Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- in mittler zyt zwischen dem gemachten testament vnd dem dodt des testirers ... die verendrung des rechten ist dem erben nit schedlichMurner,Inst. 1519 Bl. 57rVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- von den gütren ... die ein kriegs man ... in der rüstung vberkümen hat, der in vetterlichem gewalt ist, die ... seind auch nach des vatters dod den briederen nit gemein, sunder gantz eigen des, der sy in der rüstung eroberet hat1521 Murner,KaisStatR. R iiiivVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- das jme oder jnen erben der vierdte theil des erbfals, wie hoch selbiger zů der zeit, als der testator tods verschiden, ... bleibeWürtLR. 1567 S. 310Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- [wann] auff begebenden todt und erbfaͤll vormuͤnder verordnet ... werden, sollen dieselbige ihren pflegkindern angefallenen gebuͤhr ordendlich verzeichnen1650 NördlingenStat. 236Faksimile (ca. 178 KB)
- [diejenigen, die bisher nur halbe muͤhlen gehabt,] wann ... derselben einer mit todt abgehen ... wuͤrde, so soll ... seine ... halbe muͤhle denjenigen, so die andere helfft hat ... verlassen ... werden1694 Gatterer,TechnolMag. I 97Faksimile - digitalisiert von der UB Bielefeld
- hat die jagd ein ende ... durch den tod dessen, deme es [das jagd-recht] ad dies vitæ verliehen worden1705 KlugeBeamte I2 570Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- nach dem roͤmischen recht kan die rechnung ... von verwaltern oͤffentlicher einkuͤnfte ... nach ihrem todt in 10 jahren angefochten werden1762 Wiesand 886Faksimile - in Google Books
- warum nicht jeder andere, der sein metier verstünde, eben so gut einen anspruch auf einen vacanten stuhl machen könne als eines webers sohn, der nach seines vaters tode öfters noch nicht die lehr jahre geendiget hätte1784 Krüger,PreußManufakt. 657
- staatsdienste werden geendiget ... durch den tod des staatsdieners1804 Gönner,StaatsR. 708Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- im zweifel, welche von zwey oder mehreren verstorbenen personen zuerst mit tode abgegangen sey, muß derjenige, welcher den fruͤheren todesfall des einen oder des anderen behauptet, seine behauptung beweisen; kann er dieses nicht ... kann von uebertragung der rechte des einen auf den anderen keine rede seyn1811 ÖstABGB. § 25Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- persoͤnliche servituten hoͤren mit dem tode auf1811 ÖstABGB. § 529Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
I 5
an/bei Leib oder Tod zu Lebzeiten bzw. danach; in Leib und Tod zu Lebzeiten und im Zeitpunkt des Todes, auch: auf ewig; auf/zu Tod auf ewige Zeiten
vgl.
Leib (I 3)
- welchs jars er auch erlebet sant walpurg tag, so sol man im, sin erben, getruͤwenhandern, oder wem er daz gibt, macht oder bescheidt an lîb oder an tod volgen vnde werden1364 MWirzib. IX 225
- we dessen bref heft by oreme live edder dode myd oreme willen1367 CalenbergUB. IX 100Faksimile (ca. 152 KB)
- sullen auch ... unser sone keyner, noch ir erben kein ... gutere auf einen vall nicht versetzen ... sunder ... ewige losunge dran behalten oder das zu tode oder urtet verkauffen1437 Schulze,Hausg. III 662
- scholde se den anthal gudes geven, als selige her E. in lyve unde dode gehat hadde1481 BremJb. 2 (1866) 85
- daß denen juden ... nicht mehr gestattet seyn solle, an einen christlichen unterthanen ein stuͤk vieh auf tod und ab zu verkaufen1770 SammlBadDurlach III 293Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- desse ... meigere möten sik richten in lyve unde dode na deme proveste to B., vnde en sind noch zenthes oder wertliks richtes plichtigoJ. Westfalen/GrW. III 212Faksimile (ca. 245 KB)
II
Lebensende eines 1Tieres (I)
- lauffet einen man ein su an oder ain hunt ... unde wil in bizzen, wert sich der unde sleht daz vihe oder den hunt oder die su ze tode oder swaz er im tut in rehter notwer1276/1370 AugsbStR. Art. 48
- wuͤrde sich auch zutragen, daß etwa kuͤnftig ein toller hund an ein oder andern ort im lande sich mercken liesse, haben des orts eingesessene ... denselben ... zu verfolgen ... bis derselbe zu tode geschlagen1704 CCLuneb. III 2 S. 1873
- schlegt ein man ein hund zu tod oder einen bern oder ein ander thier, in dem als es ihm schaden wil thun, er bleibt es ohne schaden1717 Burgermeister,TCJ. I 48
- bären, wölfe, esel, hasen ... zu tode hetzen1775 Adelung II 1152Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
III
bürgerlicher Tod Aberkennung von Bürger-, Ehren-, Freiheits- und Eigentumsrechten (in unterschiedlicher Ausgestaltung); auch der Zustand dieses Rechtsverlusts; Rechtlosigkeit
- der buͤrgerliche tod, da einer um ehre und freyheit kommet, ist dem facto auch dergestalt zuwieder, daß ein bannitus alles recht verlieret1678 Stieler,Advokat I 312
- mors civilis, der buͤrgerliche tod, wird genennt, welcher den menschen der libertaͤt und civilen gesellschafft oder geniessung buͤrgerlichen rechts und wolthaten beraubet1721 Oberländer1 635
- tod, (buͤrgerlicher) lat. mors civilis, heist in denen rechten ein solcher zustand eines menschen, da derselbe zwar noch sein natuͤrliches leben hat, sonst aber wegen gewisser umstaͤnde und aus hoͤchst dringenden ursachen, des ihm sonst zustaͤndig gewesenen buͤrger-rechts, oder seiner freyheit, oder auch wohl beyder zugleich verlustig erkannt worden; welches letztere insbesondere maxima & media capitis diminutio genannt, und in ansehung der buͤrgerlichen handlungen dem natuͤrlichen tode [Bed. I] durchaus gleich geschaͤtzet wird: weil nehmlich ein solcher buͤrgerlich todter in der leztern betrachtung, so wenig etwas verbindliches, und zu recht bestaͤndiges ausrichten mag, als dergleichen von einem natuͤrlich todten gesagt werden kan, oder nur zu erwarten stehet1745 Zedler 44 Sp. 654
- buͤrgerlicher tod: so wird die groͤßte oder mittlere capitisdeminution genannt, weil derjenige, welcher sie leidet, eine person im staate zu seyn aufhoͤrt1800 RepRecht V 44Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- durch den bürgerlichen tod verliert der verurtheilte das eigenthum an allen seinen güternBadLR. 1809 Satz 25Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
IV
Begräbnisfeier
- will man viel begenknuss haben, doit, siebende und drisigsten zu begen, da von ist man dem pherner sunderlich zu thun und schuldig15. Jh. Hunsrück/Koeniger,SendQ. 163