Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Todsünde

Todsünde

, f.

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
Sünde (I), die nach dem Tod (I) die ewige Verdammnis nach sich zieht
  • so dv welt nv lernet / mit velschen retin schernet / der murdigen fiunden / verfluochter tot svnden 
    1293 Langenstein,Martina 138, 26
  • wenn die meyligung, die do geschiet ym slaffe an dem menschen, die ist nicht an ir selber für ein tot sund zw reiten
    1371/82 Martin v.Amberg Z. 716
  • wenn sich ein mensch anders stellet, dann ez Got gemacht hat, vnd taͤt daz Got niht ze smachait, oder durch poͤsez lustes willn, daz waͤr niht ein tot suͤnd 
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1482
  • ob der mensch dem richter lug, der verchert die warhait des gerichtes, da von ain gemain schaden naͤm, vnd wär ain todsund 
    2. Hälfte 14. Jh.? BerthRechtssumme 1576
  • meineyde schweret einer fur Gotte, wenn er wissentlich vnd mit vorsatzt schweret fur eine sache vnd fur wahr weis, das es vnrecht ist, die thun ein todsuͤndt vnnd muͤssen das schwerlichen abelegen, anders sie verdammen jre seele
    1408 (ed. 1574) Ekhardi,MagdebR. IV 12, 4
  • wer jm so erben zusagt nicht von geboͤrt noch sippehalben dz helt man vor todsuͤnde von geloͤbds wegen vnd vor vnrecht
    1408 (ed. 1574) Ekhardi,MagdebR. IX 17, 19
  • [eingedenck deiner goͤttlichen gnaden, wie dann auch mitgeteilt hast] Marie Magdalenen, die nitt allein mit einer, sonder mit den siben todsünden offentlich befleckt
    Hugen 1528 Bl. 33r
  • der bapst wil sein geprenge und kirchensatzunge ... als den einigen rechtschaffenen gottisdienst, bei der todsünd und verlust der seligkeit gehalten haben
    1530 Riga/Sehling,EvKO. V 15
  • wiewol etlich seind, die zuuerantwortung jhrer geylheyte, daß gemeyne hurerej als eyne natuͤrliche sünd nicht sonderlich vbel an sich selbs habe vnd von eyner todsünde gar weit seie, fürgeben
    1565 Damhouder,Praxis 176v
  • das der bapst eine grosse todtsünde darauß gemacht hat, wann einer gleich messig am verbottenem tage fleisch, eyer, butter etc. esse
    WolfenbüttelKO.(1569) 134
  • waͤre ein todsünd, des absterbenden letsten willen nit zuuerfolgen
    1576 Lettscher 46r
  • wer wißentlich vnrecht schwüret, der begeht eine todsünde, die wird Gott allein richten
    1628 Apel,Collect. 70
  • haette sie nur dem leib nach und keines wegs in dem gemuͤth gesuͤndiget, und dahero keine todsuͤnd begangen, weilen hierzu ein freyer, vorsetzlicher, betruͤglicher und wol bedachtsamer vorsatz erfordert werde
    1670 Abele,Unordn. I 245
  • von der begraͤbniß auf geweihten erdreich werden ausgeschlossen ... auch die, welche ... in offenbarer todsuͤnde sine lux sine crux hinsterben
    1774 Wagner,Civilbeamte II 138
  • ehrlosigkeit nach kanonischem rechtsbegriffe: ... wenn es bloß muthmaßlich wird, daß einer eine todsuͤnde begangen und dieselbe nicht abgebuͤßt hat
    1785 Fischer,KamPolR. I 269
unter Ausschluss der Schreibform(en):