Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Töchterlehen

Töchterlehen

, n.

Lehen, das iU. zum Mannlehen auch auf Töchter (I) vererbt werden kann; insb.: Söhn- und Töchterlehen Lehen, das auf Söhne wie (idR. nachrangig) Töchter vererbt werden kann
vgl. Söhnlehen
  • das schloß ... dann die mülle zu N. mit ... aim vischwasser an der Tonow, welches von S. here zu dochterlehen herrüeret
    1566/67 ZimmernChr.(Decker-H.) II 226
  • [das wir solche lehen stuck,] uff den fall erloschung und außsterbung sein G. von Swalbach leibs mans erben, in erb- oder dochter lehen crafft obberurter verglichung gelihen und angesetzt
    1603 Schannat,Worm. I 292
  • dies wort des berichtes, daß ... die toͤchter oder schwester dem agnaten vnnd vettern ... außschliesse, ist ad differentiam der andern soͤhn vnnd toͤchter lehen geschehen, in denen die toͤchter oder weiblichs geschlechts personen allererst deficientib. masculis de iure admittirt werden
    1624 Wehner,Obs. 191
  • diese ... urspruͤnglich wahre mann-lehen ... [sind] nachhin ... in soͤhn- und toͤchter-lehen ..., das ist in weiber- oder gunckel-lehen verwandelt worden, in welcher eigenschaft, so lang der limpurgische manns-stamm bestanden, die masculi descendentes a primo acquirente cum exclusione foeminarum continua serie succediret haben, hingegen nach der ... 1713 gaͤnzlich erloschenen ... maͤnnlichen deszendenz ... die uͤberbliebene ... toͤchter zu lehns-folg ... zugelassen worden
    1769 Cramer,Neb. 91 S. 120
  • wenn auch der vorzug der agnaten ... nicht ausdruͤcklich bestimmt ... worden, sondern das lehn unbestimmt und gerade weg als ein soͤhn- und toͤchterlehn u. dergl. verliehen worden: so muß dennoch dieser vorzug ... vermuthet werden, bis das gegentheil bewiesen ist
    1788 Schnaubert,ErläutLehnR. 392
unter Ausschluss der Schreibform(en):