Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): tödlich

tödlich

, adj., adv., tödlichen, adv.

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I todbringend, zum Tod führend; lebensgefährlich; tödlicher Abgang Sterben, Tod; tödlicher Gom Todesstrafe
  • hweer soe en wyf is oenfochten ende hio mey eenre berde is ende hioe eer deen nabbe dulg ner daed ner daedlika bloedreesna ner bloederennanda deda ... soe aegh hit toe betane [wenn eine Frau, die ein Kind erwartet, angegriffen worden ist, und sie sich zuvor weder einer Verwundung noch eines Totschlags, noch tödlicher Wunden, noch blutender Verletzungen schuldig gemacht hat, ... so soll er (der Beklagte) es (büßen)] 
    um 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 166
  • alsoe dede mit dadelika gome di goeda sinte Pieter, deer toe Rome buur was, di forma paeus [ebenso tat bei Todesstrafe der gute Sankt Peter, der Einwohner von Rom war, der erste Papst] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 360
  • sint ... die slege totlich, so můzen sie antwarten mit kamphe
    1261 BreslUB. 21
  • offene wunden ist ... an sollichin steten, do sy nicht totlich noch lemlich ist
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 398
  • das der scheppe zoelde beschawen an P.H., der do was tot, ap her hette irkeÿne wund adir geswollist, dy do toetlich were
    1440 SPPolsk. XI 194
  • so ein brůder daͧselbs toͤdlichen abstirpt
    1491 BernStR. VI 1 S. 91
  • so ein weibßbilde ein lebendig glidmessig kindlein also heymlich tregt, auch mit willen allein vnd on hilff ander weyber gepirt (welche vnhilfliche gepurt mit toͤdlicher verdligkeyt geschehen muß) so ist [sie ein moͤrderin]
    BambHGO.(1507) Art. 156
  • so eyner mit jemant mit eynem toͤdtlichen waffen oder weer überlaufft, anficht oder schlecht vnd der benoͤttigt kan füglich an ferlichkeyt oder verletzung seines leibs, lebens, ehr vnd guten leumuts nicht entweichen, der mag sein leib vnnd leben on alle straff durch eyn rechte gegenweer retten
    1532 CCC. Art. 140
  • der lehenman ... ist nit schuldig, für seinen herrn vergeblich zusterben, vnd sonderlich, so der lehenman ... den herrn toͤdtlich kranck gelassen hett
    1550 Gobler,Rsp. 193v
  • wann einer mit der plag der pestilentz also in toͤdtlich gefahr gestelt
    1553 Gobler,StatB. 71v
  • der eynen krancken auch nit toͤdlich verwundet, wird nicht deß weniger, wann derselbig darob mit tode abgeht, todschlages schuldig
    1565 Damhouder,Praxis 132v
  • und nun durch toidtlich abgang ermelts unsers herrn vatters uns diese wie andere innunge und zunffte verlediget und heimgefallenn seinn
    1579 Salow,ZunftwKassel 147
  • zur enterbung [führt,] so die khinder ihre eltern auß fuͤrsezlichen frevel schlüegen oder sonsten tödliche hand an si legten
    1599 NÖLREntw. III 10 § 2
  • dz die schmehung peinlich, tödtlich handlung betreff ... ist die von der obrigkeit mit peinlichem rechte ... zu stroffen bewilligt
    16. Jh. Boxberg 790
  • man haͤtte eigentliche wissenschaft, wer ... den entleibten die toͤdtliche wunde gethan
    1650 EstRitterLR. 411
  • wuͤrde aber ein jung wegen seines herrn toͤdtlichen abgang ... gezwungen werden, sich zu einem andern cramer zu begeben
    1692 LeipzStO. 178
  • wurde der gerichts mann ... von einen mousquetir mit den bajonet in der linken seite tödtlich gestochen
    1769 Krüger,PreußManufakt. 635
  • ist zwar [an dem körper des kindes] keine spur tödtlicher verletzung; wohl aber der verdacht einer sonstigen unnatürlichen und lebensgefährlichen behandlung gegen die gebährerin ... vorhanden: so findet gegen sie zwölf- bis funfzehnjährige zuchthausstrafe ... statt
    1794 PreußALR. II 20 § 960 b
  • wann auf einem ihrigen grunt und botten iemant ein mortthatt, diebstahl, ehebruch, tödtliche verwuntung begehet oder auch Gott lästeret ... solle sogleich gefänglich angehalten ... werden
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 1003
II
die Todesstrafe nach sich ziehend, darauf zielend; die Blutgerichtsbarkeit betreffend
  • ist aver, daz ez ein grozz gescheft oder sach ist, daz sol der ober richter daselb richten, ez sei dann, ob ez sei ein toͤtleich chlag oder sach
    14. Jh. WienerNeustadtStR. 279
  • es haben di gruntherren ... kaiserleiche recht ... mit vollem gericht, todleich und läsleich
    Mitte 15. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 168
  • so immer wider einen burger ein sach oder that gefuͤhret wurde, sie were stattlich, letzlich oder toͤdtlich 
    1619 Lazius,Wien II 73
III dem Tod unterworfen, sterblich (I) 
  • woltent in [keyser] die roͤmer anebetten ... das wolte der wise keyser nüt gestatten, wan er wol wuste, das er ein doͤtlich mensche was
    1386/1415 StraßbStChr. I 336
  • der tötlichen menschen vernunft zuaignet ir selbs sovil und groß
    1488 NürnbChr. III 32
IV totgeweiht
  • [dy vorsten] schullen neynen lamen noch maselsuchtighen noch vorbannen ... noch eynen ketter noch eynen dotliken man to eynem koninghe nicht keysen
    Mitte 15. Jh. Schwsp.(Kurzform/Gr.) Art. 122
V tödlicher Feind wie Todfeind 
  • redeliche sache, darumme er ungerne welde, daz sine kindere gheme gevilen zu vormundeschaft: ... ab der swertmogen eigen were unde dirre fry, ader ab er des totlicher vint were
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 302
  • conspiratores vnd toͤdtlich feind werden nimmer zu verklagen zů gelassen
    1536 Gobler,GerProz. 95r
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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