Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Tofte

Tofte

, f., Toft, n., m.

Grundstück, auf dem sich ein Gehöft befindet; (von der Allmende abgetrenntes, eingefriedetes) der privaten Nutzung dienendes kleineres Grundstück nahe der Wohnbebauung; auch: Hausstelle, (brachliegendes) Hausgrundstück; geschworene Tofte innerhalb der Dorfgemeinschaft (unter Eid zu gleichen Teilen) neu zugeteilte Grundstücke
vgl. Toftgeld
  • ic agnian wylle to agenre æhte ðæt ðæt ic hæbbe ⁊ næfre ðe myntan ne plot ne ploh, ne turf ne toft ... ne ruh ne rum [ich will als eigen Gut behaupten was ich habe, und niemals dir zudenken weder Fleck noch Pflug Landes, weder Rasenstück noch Hausstelle ... weder Rauhes noch Offenes] 
    um 1020/60 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Becwæð 3
  • darna worden de coplude eens myt des rikes rederen, den tobehorde de tufft, unde buweden wedder na lude der eendracht 13 ellen bade unde lucht, nicht hoger. unde 3 leddige tufft stan, dar scall de kopman vor antwerden
    1476 Bergenfahrer 369
  • vnse thoffte edder wuste hussstede bynen vnser stat F.
    1528 DiplFlensb. II 216
  • ein landguth ... von einem toft, da das haus auf stehet
    1569 Rhode,Saml. 137
  • vier guͤter zu W. mit allen ihren zubehoͤrigen u. tofften 
    1569 Rhode,Saml. 137
  • dat syn oͤuerst geschwaren toͤffte wen de gemeine inwaner des doͤrpes, ein stuͤcke gemenes landes, dat vnbebuwet im doͤrpe licht (vnde voͤrhen acker landt gewesen js) tho toͤffte affleggen, doch dat van demsuͤluigen beschwaren stuͤcke landes, ock gemene forth gemaket werden
    JütLow. 1590 I 51 § 5
  • gelick alse men de toffte deelet, de in deme doͤrpe syn, also deelet men alle landt, acker vnde wische im velde
    JütLow. 1590 I 55 § 10
  • niemand soll sich unterstehen und nehmen frembd vieh auf unser feld, weder auf tofften oder gemeine dorffweyde
    1638 SchleswDorfO. 657
  • jeder [soll] seine graben und wälle um den toffte zu rechter zeit verfertigen
    1702 SchleswDorfO. 307
  • die neuen toffte oder wurte in oder an dem dorffe ... werden darum geschwohrne toffte genannt, daß 12 egere desselben dorffs ... das land, so im dorffe oder daran liegt, vertheilen und auf die bauer-hoͤfe des dorffs vorlegen, und darnach ... schweren, daß sie [recht gethan haben]
    1717 Blüting,Gl. I 190
  • die toffte, d.i. die hoff-staͤtte, da der bauer auf wohnet und sein haus, scheunen und staͤllen stehen hat, item der kohl-, hopfen- und kraut-hof, (2) dar ein lanße, wurtzedel oder koͤtener aufsitzet, zum (3) dar in dem dorffe ein zaun oder graben umgehet, es seye bebauet, besaͤt oder nicht
    1717 Blüting,Gl. I 199
  • die tofften [gehören] nicht mit zur wunge
    1768 SchleswDorfO. 129
  • das toft, ... ein nur in einigen niederdeutschen gegenden, z.b. im Holstein, übliches wort, ein eingefriedetes stück feldes von geringer oder mittelmäßiger größe nahe an einem hause
    1801 Adelung2 IV 623
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