Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Kunde/2Kunde/3Kunde
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Kumpfgericht
Kumulativhandlung
Kumung
Kün
kund
kundbar
kundbaren
Kundbarkeit
kundbarlich
1Kunde
, m.
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I 1
Bekannter, Vertrauter, Freund, Liebhaber, Diener, Einheimischer hier oft in der Paarformel ,Kunde u. Fremder", "Kunde u. Gast"
- um 1000 Notker II 99
- um 1000 Notker II 208
- mine chunden mine discipulosum 1000 Notker II 362
- friunt unde chúnneling unde chundenum 1000 Notker II 365
- dô er dô nieman nesach, / den sînen chunden er rach1120/30 Exod.(Papp) V. 290
- den vremden und den kunden gab er ross und guot gewantum 1200 Nibelungenlied13 27 V. 4
- ich wil iu doch die besten under kunden unde gesten sagen unde nennenum 1230 HeinrTürlinCrône V. 2281
- ir megde unde ir kundennach 1300 HlElisabeth V. 6895
- conde ende gaste vut vreemde lande1334/72 TijdschrTaalLk. 5 (1885) 20
- die kunden und die geste1343 Würzburg/Lexer III Nachtr. 286Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- unterkeuffer ... uns darubir sweren sullen, daz syͤ armen und reichen, phaffen und leyen, geistlichen unn weltlichen, kunden und gesten, ane win, ane erbe, an eygen zu kouffen und zu verkouffen beholfen sin1376/97 WürzbPol. 96
- 1376/97 WürzbPol. 100
- 1376/97 WürzbPol. 102
- H., die myns heren conde ende tailsman was geweest1389 G.v. Hasselt, Geldersch Maandwerk I (1807) 403
- 1397 SaanenLschStat. 20
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- under mâgen under kunden2. Hälfte 14. Jh. WSB. 47 (1864) 556
- gebott der bischof seim schultheissen, niemand nit weder auswendig noch inwendig weder frembden noch kunden weder im stattgericht noch in der montatt keinem rechts zu helfen1433 BambChr. I 112
- 1451 WürzbPol. 127
- 1475 WürzbPol. 170
I 2
vom vor. ausgehend: Geschäftsfreund, regelmäßiger Käufer, Auftraggeber
- auch ensal unsir keyner amannen bidden ... umb sine kunden1352 FrankfZftUrk. I 501
- auch insal kein meister ... dem andern sine konden abespannen1377 FrankfZftUrk. I 427
- 15. Jh. uö. FreiburgZftO. 10
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- 1553 Meyer,Handelsmarke 24
- dhain müller noch burger [soll] ainichen frömbden ußlendischen konden ... nichtzit kaufen ald von deß frömbden kaufherrn getraid ... nemen1564 ÜberlingenStR. 776 [ebd.ö.]
- wellcher meister dem andern sein gesündt oder khunnd absetzet ... soll von ainem erbaren handtwerkh ... gestrafft werd[en]1566 WürtJb. 1875, 2 S. 204
- 1586 FrankfZftUrk. I 486
- 16. Jh. NKölnSprsch. II 116
- 1613 BernStR. VII 1 S. 303
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- gebannete khunden [in e. Bannmühle]1619 [Ad.] Scheu, Ortschronik von Bitz OA. Balingen (1910) 17
- 1676 Schirmer,KaufmWB. 114
- 1701 MittHohenzollern 39/41 (1905/08) 63
- kund ... eine person, die immer waaren bey einem nimmt1741 Frisch I 556Faksimile - in Google Books
- 1754 Ludovici,KfmLex.1 III 1010
- 1756 SammlBadDurlach I 114
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- irrungen unter meistern und kunden1769 BadHeimat 49 (1969) 74
- [e. Handwerksmeister kann] die arbeit verweigern, z. e. wenn der kund den von der obrigkeit bestimmten ... lohn nicht geben will1780 Weisser,RHandw. 247Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1785 Hennig,PreußWB. 330
- 1811 ÖstABGB. § 1430
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- 1824 Mittermaier,PrivR. 459
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- kunden ... handelsfreunde, handelsgenossen ... sind diejenigen personen, die mit einem kaufmanne dauerhafte handlungsgeschaͤfte treiben1832 Schlössing,KaufmWB. 197
II
auskunftgebende Person, Zeuge vor Gericht, bei einem Ortstermin, in sonstigen Auseinandersetzungen
- testis chundeooJ. AhdGl. I 64Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- und sollen auch unser beyder frunde uff dem dage alde erber kunde, die nit von parthien ensyn, verhoren1409 Hontheim II 351
- ende so sullen soeven scepen mitten konden gaen up dat erve ende die konde sal dan een uutsprake doen tusschen den parthyen1470 HarderwijkRbr. 20Faksimile (ca. 158 KB)
- waer een korffstal is, dat bewyslick is van den olden kunden1470 Richth. 263Faksimile (ca. 172 KB)
- wisen nae inhalt des testaments ind nae den konden darop zo den heiligen verhoirt, dat ein guit testament is, dat die vurgenante S.v.R. gemaicht hat1474 AachenZ. 1 (1879) 173
- 1481 ClarenbergUB. 288
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- do wijsden de zekers de kunde to den tughe, want em de sake best kundich is1490 Gratama 355
- 15. Jh. TrierWQ. 25
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- 1500 LimbWijsd. 85
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- te N. dair sijn alle konden, die hoir konden voirs. mit hoeren eede voir richter ende scepen bewaert hebben, van weerden, glijckerwijs off sy mitten rechten dairtoe gedrongen woirdenAnf. 16. Jh. NijmegenStR. 411Faksimile (ca. 197 KB)
- Anf. 16. Jh. NijmegenStR. 449
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- 1550 RhW. II 2 S. 107
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- 1631 Stallaert II 91
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- oJ. LimbWijsd. 203
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- sullicx te bewysen met goeden konden oft met synen eydeoJ. MnlWB. III 1754Faksimile - in Google Books
2Kunde
, f.
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ae. cŷdde, afries. keed, kede, kethene, ahd. chundí (vgl. dazu unchundí bei Graff IV 419), mhd. kunde, künde, mnd. kunde, mnl. conde
I
Kenntnis (I), bestimmtes Wissen, Bekanntheit, sichere Nachricht
- manslagan ⁊ mánswaran, hâdbrecan ⁊ æwbrecan gebugan ⁊ gebétan, oððe of cyððe mid synnan gewítan1027/34 Liebermann,AgsG. 312
- scham tilget menge sivnde e daz si kam zekvnde vnd si dem rihter werde gesagt so hat si scham vor gote veriagt1293 Langenstein,Martina 49
- so wor en man wat coft vnde de ghene det vor coft sprecht hie ne hebbe iuwer nene kundeEnde 13. Jh. LübMndStR. 152
- suam notitiam, videlicet yr kunde1393 Ennen,QKöln VI 145Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- 1399 MnlWB. III 1752
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- chlagt iener nicht umb chunt und umb gewissen, so spricht man chain urtail darumb, wann man auch chlagt hintz einem umb chunt und umb gewissen, und gehilt iener dem anchlager nicht, so nymmt er sich mit sein ains ayd davon und wirt von im ledigwohl 14. Jh. RegensbStat. 48Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ind hâint vort gebeden den vurgenant R., dat he zô konden der wôirheit deser sachen ... sin segel mit an desen brîef hâit gehangen1411 Aachen/Loersch-Schröder 204
- 1411 MnlWB. III 1751
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- 1433 MnlWB. III 1751
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- 1438/52 NÖsterr./ÖW. VIII 13
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- 1457 HanseRez.2 IV 397
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- 1480 Westfalen/GrW. III 87
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- dat men godis ordil nich dune ne scole, me ne cunne anderes der warheit in cunne nicht comen15. Jh. SspLR. Glosse zu III 21 § 2
- 1510 GörlitzRatsAnn. I/II 21
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- 1520 BeitrNRh. 4 (1889) 100
- in vnserm landtrecht zwingt der richter niemand, das die zu gezeug komen, die in seinem gericht nicht gegenwertig sein. es ensey denn, das man der warheit anders inn keine kunde kommen moͤcht als hie1553 SspGl.(Dresden 1553) p. 185v (zu LdR. III 21 § 2)
- 1620 ArchGDBuchh. 13 (1890) 166
- 1691 Stieler 951
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- 1741 Frisch I 556
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II
von 2Kunde (I) ausgehend u. davon tw. schwer zu trennen: das auf 2Kunde (I) beruhende Zeugnis, Beweis
- van eenre conde ende waerheyt van den rechte, dat dese stat heeft in den lande van H.1360 Stallaert II 91Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- dye vorgnant kunde gevraget ... und getueget wart1392 Kleve/DRWArch.
- dat ic R., scoutheit ..., eenrehande conde, waerheyt ende ghetugenisse gehoort hebbe1407 MnlWB. III 1753Faksimile - in Google Books
- sollen von beyden herrn iglicher sine undersassen ... uff ihre eyde dun bevelen, ware kond na ihren besten sinnen zu sagen1409 Hontheim II 351
- 1411 MGroning. IV 758
- 1417 Haltaus 1142
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- 1448 KaiserswerthUB. 452
- conden te doene met sinen meyer ende scepenen ... over de gebreke van chijse ende anders1449 CartSTrond II 279Faksimile - in Google Books
- een konde, wairheit ende onderscheit1453 Nijhoff,Ged. IV 262
- so wie van eerfnisse ter konden gewijst wurt, dair sullen de scepen toe nemen xii of xiii personen, die dairby geëerft siin, ende die willen die scepen dairup eden1470 HarderwijkRbr. 20Faksimile (ca. 158 KB)
- versoicht ons richtlich, dat wir konde ind woirheit darover verhoiren ind irvaren wulden, of't ein guit testament were of neit, ind ir darop ein ordel ind recht geven1474 AachenZ. 1 (1879) 173
- clage ... ane kunde und beweißunge1476 FreibergUB. II 306 Anm. 4 cFaksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- manigherhanda wys mey ma sprecka to jenst dat instrument jeffta breeff. in't arst, to jenst dyn keed, to jenst da hand dat is scrift1480/81 JurFris. I 126Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- 1482 Gratama 349
- inhalts yrer briefe ader ander redelichen kund1483 WeimarRotB. 137Faksimile (ca. 49 KB)
- von kunde. etzliche stellen vor, wer sich nit in siner schuldige kunde beruffe unde dan mit in tzihe, der en sul ir sich namals nit gebruchen geyn en. geistlich ader werntlich keyßers ader lantrecht settzt deß nicht. wanthe mirglich ist, wer kunde in siner clage in tzuhit, das man dem kein nein zu wiß, unde die kunde bilche vorgehet. darumbe hait der cleiger noch macht namals ym das neyn zu brechen. jener hait oich macht, ob he mag, die kunde ym zu verwerffin ader mit andirer kunde die stummeln; so settzin die rechte mit namen Justinianus in institutis1493 Schmincke II 737
- ihr ... vvolt bei eurem eid ... beteuren ..., daß der bericht und die khund, so ir gegeben, vvarhafftig ... sei1494 Senckenb.,Sel. II 457
- 15. Jh. CleveStR./ZRG. 9 (1870) 426
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- 1500 LimbWijsd. 84
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- Anf. 16. Jh. NijmegenStR. 409f.
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- geloeven ich [Schöffe] ..., honne archste te warnen ende hon beste voertz te stellen, alle conden ende heymelicken raet, dye ich helpe hoeren, heelen ende heymelicken halden totter tyt tou dat aldt genoech is1528 LimbWijsd. 79Faksimile (ca. 174 KB)
- 1554 WiesbadenGB. 54
- soe hierbevorens tott desen dage toe alhyer in den gericht gewonnt ... ijs, dat men tegen konden, handtschrifften ende eigen segele hefft moegen sweren ende mijt ede toe annihiliren, twelck doch tegen gott, keyserlick ende geestelick rechten ijsnach 1558 NijmegenStR. 322Faksimile (ca. 131 KB)
- der heisscher mach voer den eydt eine konden begeren ende bewysen. item der schuldener mach ouch einer konden begeren sinen eydt te staeden1571 LimbWijsd. 7Faksimile (ca. 179 KB)
- 16. Jh. UtrechtRBr. II 141
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- van brieflycke schyn ende bescheyt ende liggende konde [urkundl. Zeugnis]1619 GeldernLR. 901Faksimile (ca. 213 KB)
- 1766 BelgMus. 5 (1841) 433
III
Vorladung, Einberufung, öffentliche Bekanntmachung, Abkündung (I), (Urteils-)Verkündung
- hwasa thene thruchthingath let, sa resze hi tha liudem tua merc and tha sithum ene halwe; thi, ther tha kethene nauwet ne halt, alsa storEnde 13. Jh. BrokmerR. 74
- van der stadt rechten te halden, van konden ende bevelen. oft enighe bevelen bij der stadt boden gedaen werden, ende die boede gestoende hij den schulder ofte sijnre huijsvrouwe die conde mondelijck gedaen hebbe, op seven scillingen, als dat gewoenlijck is te gescijen1502 Stallaert II 91Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- aengaende van der konde te doen van den daghemente, soo observeren wij, sooverre die erffmann van den gronden binnen B. woonachtich sijn, dat men die konde doet aen heuren persoon; ende sooverre sij buijten den lande woonachtich zijn van B., soo doet men die konde aen de klocke, ofte aen den helder van den gronden1546 Stallaert II 91Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
- 1548 CoutLooz I 10
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- alle intimatien van mandaten, citatien ende conden op sondaegen ende heylige daegen gedain en syn niet volstandichoJ. Stallaert II 91Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Landesbibliothek Münster
V
Lebenskreis, Ort, wo jemand aufgewachsen und bekannt ist (Heimat II und III)
- ja muget ir michel gerner sin in vremede ein richiu künigin, dan in der künde arm unde swachum 1210 GottfrStraßb.(Weber) V. 11595
- beduncket aber H.v.M., das im darann vnrecht gescheen sy, darumb mag er den schultheißen zu S. ... mit gerichte vnd recht in der künde anlangen1447 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 84Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- der wolde ûz dem lande, wan er mit schande in siner künde lebteoJ. Lexer I 1771Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
3Kunde
, f. (u. n.?)
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I
Verwandtschaft
- habent mir ir mâge getân vil der leide. swaz ich hân her geweinet, daz was ir kunden bestin ougen weideMitte 13. Jh. Kudrun V. 1481
- oft yemant van buten in onse stat queme metter wone met wyve oft met kunde [od. als kinde zu lesen? vgl. MnlWB. III 1755] ofte bi hem selver allene, die solde des ghelikes doen ende zweren alse voerscr. steet1377 VerslOudeR. 2 (1892) 519
- ze kunde rechenen [s. Verwandtschaft gegenseitig dartun]oJ. Lexer I 1771Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
III
(männl., weibl.) Geschlecht
- um 1475 MnlWB. III 1755
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- 15. Jh. Schiller-Lübben II 598
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- seinen erben männlicher kunde1542 Gutzeit,Livl. II 117Faksimile - in Google Books
IV
Geschlechtsteil
- die zenuwen van sinen manliker kunden sijn vermoeyt1477 MnlWB. III 1755Faksimile - in Google Books
- eens mans kunde, die niet besneden en wort, zijn siel sal verloren werden van sinen volckeoJ. MnlWB. III 1755Faksimile - in Google Books
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