Wolfram <von Eschenbach>: Willehalm | ||||
Inhalt | Textgeschichte | untergeordnete Einträge (Textzeugen etc.) | ||
beteiligte Personen: |
Verfasser
Wolfram <von Eschenbach>
Auftraggeber Hermann I., Landgraf von Thüringen |
Daten: | um 1210/1220 Entstehung |
Intention: |
unterhaltend legitimierend erbauend |
Textsorte: | Heldenepik |
Inhalt | |
Inhalt: | Gegenstand des Textes ist der Kampf zwischen dem heidnischen König Terramer und dem christlichen Markgrafen Willehalm von Orange auf dem Feld Aliscans bei Arles. König Terramer will die Entführung seiner Tochter Arabel rächen, die nach ihrer Taufe (auf den Namen Giburg) Willehalm geheiratet hatte. Nachdem er zunächst eine vernichtende Niederlage erlitten hat, gelingt es Willehalm, mit Hilfe des römischen Königs Ludwig (Ludwig der Fromme) und seiner Verwandten ein zweites Heer aufzustellen und die Heiden aus der Provence zu vertreiben. Stoff: Kreuzzugsdichtung |
Gliederungsart: | 13988 Verse, unterteilt in Abschnitte von jeweils 30 Versen |
Textgeschichte | |
Beziehung zu früheren Texten: |
Vorlage
Aliscans
Bezugnahme (explizit) auf Neidhart: Lieder |
Beziehung zu späteren Texten: |
Vorgeschichte in
Ulrich <von dem Türlîn>: Willehalm-Arabel
Fortsetzung in Ulrich <von Türheim>: Rennewart Bearbeitung in Buch vom heiligen Wilhelm (Zürcher Handschrift) Einfluss auf Der Stricker: Karl der Große Vorlage für Heinrich <von München>: Weltchronik |
Überlieferung: | Mehr als 70 Hss.: 12 vollständige Handschriften (von denen eine nach 1945 verschollen ist; in 8 dieser Hss. wird der 'Willehalm' zusammen mit den von Türlin und Türheim gedichteten Teilen überliefert) und 58 Fragmente (von denen 12 verlorengegangen sind); weitere Neufunde in den letzten Jahren. |
Wirkung: | Im 13. Jh. wurde der "Willehalm" zum Mittelteil eines Zyklus gemacht: Ulrich von dem Türlin erfand eine Vorgeschichte, Ulrich von Türheim auf der Basis des französischen Zyklus eine Fortsetzung. In dieser Zusammensetzung ist das Werk dann im Spätmittelalter rezipiert und in 8 der insgesamt 12 vollständigen Hss. überliefert worden. Insbesondere der Prolog wirkte auf die Legendenepik des 13. Jahrhunderts und wurde auch in lateinische Hexameter übersetzt. Im 15. Jahrhundert wurde der Zyklus in Prosa umgearbeitet. |
Herkunft der Angaben: |
LexMA. IX
Sp. 311-312
°Kartschoke, Dieter 1990 2, 180-186 |
weitere Literatur: | Bumke, Joachim: Geschichte der deutschen Literatur im hohen Mittelalter, S. 180-186 |
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